Blasenesche im Botanischen Garten Karlsruhe

Koelreuteria paniculataDie Blasenesche

Nahe der Orangerie und der Jungen Kunsthalle steht am Weg die Blasenesche. Ihr lateinischer Name „Koelreuteria paniculata“ erinnert an einen bedeutenden Botaniker: Joseph Gottlieb Kölreuter (1733–1806). In den 1760er-Jahren war er Direktor des Hofgartens in Karlsruhe.

Blätter der Blasenesche

Im Herbst verfärben sich die Blätter gelb bis orangefarben.

Gehölze aus Asien

Die Gattung Koelreuteria umfasst drei Gehölzarten, die zur Familie der Sapindaceae, der Seifenbaumgewächse, gehören. Ursprünglich stammen sie aus Ostasien. Im Botanischen Garten Karlsruhe ist die Koelreuteria paniculata, die Blasenesche, zu sehen. Auch als Blasenbaum ist sie bekannt. Ihre Blätter erinnern an die der Esche und verfärben sich im Herbst auffallend gelb bis orangefarben. Im Juli und August entwickelt sie rund 40 cm lange Rispen mit gelben Blüten.

Blasenähnliche Früchte

Das Besondere an der Blasenesche sind ihre grünlichen Früchte. Sie haben eine Form, die einem Lampion oder einer Blase gleicht – daher der deutsche Name. Für den Botanischen Garten in Karlsruhe hat der Baum aber noch eine weitere Bedeutung: Die lateinische Bezeichnung Koelreuteria erhielt die Gattung nach dem bedeutenden Botaniker Dr. Joseph Gottlieb Kölreuter – unter Markgraf Karl Friedrich von Baden war er von 1765 bis 1769 Hofgartendirektor in Karlsruhe.

Portrait Dr. Joseph Gottlieb Kölreuter

Dr. Joseph Gottlieb Kölreuter.

Kölreuters genetische Forschungen

Kölreuter beschäftigte sich insbesondere mit der Bestäubung von Pflanzen. 1760 gewann er in St. Petersburg einen Wettbewerb um die Frage, ob Pflanzen eine Sexualität besäßen – er brachte den entsprechenden Beweis. Seine Kreuzungserfolge machten ihn zu einem Wegbereiter der Vererbungslehre. In den Jahren zwischen 1761 und 1766 erschien seine mehrbändige Schrift „Vorläufige Nachricht von einigen das Geschlecht der Pflanzen betreffenden Versuchen“. 

Kölreuter in Karlsruhe

Im Botanischen Garten in Karlsruhe ordnete Kölreuter unter anderem die Pflanzen nach dem botanischen System des schwedischen Botanikers Carl von Linné – ein besonderer Wunsch Markgräfin Karoline Luises. Die Gärtner in Karlsruhe hatten wohl wenig Verständnis für seine botanischen Versuche. Aufgrund von Streitigkeiten gab er seinen Posten nach vier Jahren auf und forschte privat weiter. 1806 starb Kölreuter in Karlsruhe – die Blasenesche erinnert bis heute an ihn.

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