Montag, 30. August 2021

Botanischer Garten Karlsruhe | Allgemeines Blühereignis im September: Der Hibiskus, Sinnbild der Exotik

Man kennt ihn von Hawaiihemden und als Haarschmuck: Mit seinen tollen großen Blüten und den hervorstehenden Griffeln ist der Hibiskus ein Sinnbild für Exotik schlechthin ‒ passend zum diesjährigen Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg „Exotik. Faszination und Fantasie, in dem das Außergewöhnliche in den beteiligten Monumenten beleuchtet wird. Mehr zu den weiteren Blühereignissen im Botanischen Garten Karlsruhe bietet die Internetseite www.botanischer-garten-karlsruhe.de

AUF ALTEN HANDELSWEGEN NACH EUROPA

Der botanische Name „Hibiscus rosa sinensis“ verweist auf seine ursprüngliche Heimat: Der Chinesische Roseneibisch, der zu den Malvengewächsen gehört, stammt aus den tropischen und subtropischen Gebieten wie dem östlichen Indien oder China. In seinen heimatlichen Gefilden ist der Strauch ein immergrünes und winterhartes Gewächs ‒ dort findet man ihn in Parks und Gärten. Wann genau die ersten Hibiskus-Pflanzen von Asien nach Europa gelangten, ist nicht bekannt, wohl aber, auf welcher Route: auf den alten Handelswegen der Seidenstraße. Man nimmt an, dass er aus den Gärten Chinas seinen Weg in den Vorderen Orient fand und von dort nach Mittel- und Westeuropa eingeführt wurde. Im Karlsruher Gartenführer von 1825 sind insgesamt 33 verschiedene Hibiskusarten aufgelistet ‒ eine beeindruckende Zahl.

 

ASIENS SCHÖNHEIT IN EINER BLÜTE
„Der Hibiskus ist ein Traum von Exotik“, schwärmt Thomas Huber, Leiter des Botanischen Garten Karlsruhe. „Man kennt ihn von den Hawaiihemden und als Blüte im Haar.“ Das ist nicht verwunderlich, verbindet man mit den großen Blüten doch exotische Sehnsuchtsorte: So zieren Hibiskusblüten die Nationalwappen asiatischer Länder wie Malaysia und Südkorea. Aber auch auf Hawaii ist der Hibiskus die offizielle Staatsblume. In der Geschichte und Tradition der polynesischen Insel steht die Blüte für die Könige und symbolisiert große Macht und Respekt. In seinem Heimatland China versinnbildlicht der Hibiskus hingegen Ruhm, Reichtum und Pracht. In Japan bezeichnet man die Hibiskusblüte als „sanfte Blüte“, wie später auch in Europa: Im viktorianischen Zeitalter schrieb man der Hibiskusblüte eine „zarte, zerbrechliche Schönheit“ zu.

 

VIELSEITIG VERWENDBAR

Weiß, Gelb, Apricot, Rosa, Violett oder Blau: So vielseitig das Farbenspektrum der Hibiskus-Züchtungen sind, so zahlreich sind die verschiedenen Arten, die es heutzutage gibt: Etwa 500 Arten sind bekannt. Einige Sorten sind essbar oder werden als Heilpflanzen genutzt. Mit den Blüten des Sumpfeibischs lassen sich Salate verzieren und verfeinern: Man kann sie wie Kopfsalat zubereiten. Dabei sind sie auch sehr gesund: Sie enthalten viel Vitamin C. Wie auch der rote Hibiskustee, der aus den getrockneten Blütenkelchen und Blättern des Roseneibischs besteht. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften unterstützen die Behandlung von Krebs, helfen bei Bluthochdruck oder zu hohem Cholesterinspiegel. Wegen seiner fiebersenkenden und harntreibenden Eigenschaften nutzt man den Hibiskus auch für die Behandlung von Wunden und Geschwüren. In der traditionellen Medizin kommen neben den Blüten und Blättern auch Samen und Wurzeln zum Einsatz.

 

DER HIBISKUS IM BOTANISCHEN GARTEN KARLSRUHE

Im Botanischen Garten Karlsruhe stehen die tropischen Hibisken als Großstrauch im Kübel oder als Hochstämme in den Blumenbeeten. „Diese tropische Form darf nicht mit dem in unseren Gärten wachsendem Hibiskus verwechselt werden. Der in unseren Gärten wachsende Hibiskus ist auch winterhart, aber er schmeißt im Oktober das Laub ab“, erklärt Gartenleiter Thomas Huber. „Aber auch er ist eine tolle Sommerpflanze.“ In der Pflege ist der Hibiskus nicht einfach; er hat besondere Ansprüche: „Er liebt es warm, weshalb die Temperaturen in der Nacht nicht dauerhaft unter 12 Grad sein sollten“, erläutert der Gartenexperte.

 

ANSPRUCHSVOLLE PFLANZE

Als tropische Pflanze benötigt der Hibiskus viel Sonne und regelmäßig Wasser sowie Düngergaben. Außerdem ist er sehr anfällig für Blattläuse. „Da der Hibiskus keine Kälte mag, sollte er spätestens Mitte Oktober vom Garten oder Terrasse in sein Winterquartier gebracht werden“, führt Thomas Huber weiter aus und ergänzt: „Auch dort sollte die Temperatur nicht unter 12 Grad sinken.“ Beim Einräumen empfiehlt der Leiter des Botanischen Gartens Karlsruhe einen kräftigen Rückschnitt, um die Krone zu formieren: „Der dann erfolgte Austrieb kann bis in den März nochmals zurückgeschnitten werden.“ Grundsätzlich gilt: Schneidet man den Hibiskus später, kommt er auch später zum Blühen.

 

THEMENJAHR „EXOTIK. FASZINATION UND FANTASIE“

Der Botanische Garten Karlsruhe ist eines von 15 Monumenten des Landes, in dem Gäste in diesem Jahr den Spuren fremder Kulturen und ferner Kontinente folgen können: Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ erkunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg die Wege von duftenden Gewürzen, kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk und außergewöhnlichen Pflanzen nach Europa. Die Sucht und Sehnsucht nach Exotik bereicherte die höfische Inszenierung um viele Glanzpunkte. Auch die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet: Die europäische Neugier und Besitzgier, der Wissens- und Expansionsdrang führten überall auf der Welt zu Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Natur

 

Service
ÖFFNUNGSZEITEN

Außenanlage des Botanischen Gartens
Täglich ab 6:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
(Sommer ca. 22:00 Uhr, Winter ca. 17:00 Uhr)

 

Sommerausstellung 2021

„Komm, wir ernten schnell und pflanzen nochmal neu“

Werke von Felicitas Kunisch, Paul F. Millet, Fabian Bloching und Sophia Seidler, Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe

 

LAUFZEIT

bis 17. Oktober 2021

 

Schauhäuser des Botanischen Gartens Karlsruhe

Samstags, sonntags und an Feiertagen von 10:00 bis 17:45 Uhr

 

EINTRITT

Erwachsene     3,00 €

Ermäßigte        1,50 €

Familien          7,50 €

 

HINWEISE FÜR DEN BESUCH DER SCHAUHÄUSER

Es gelten die bekannten AHA-Regeln: Der Mindestabstand zwischen den Besucherinnen und Besuchern beträgt 1,5 Meter, wenn möglich 2 Meter. Desinfektions- und Händewaschmöglichkeiten sind sowohl im Kassenraum als auch in den Sanitäranlagen vorhanden. Es gilt das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung oder FFP2-Maske.

Nach der Corona-Verordnung der Landesregierung von Baden-Württemberg werden die Kontaktdaten wie Name und Vorname, Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sowie Datum des Besuchs, Uhrzeit (von – bis), Startzeitpunkt des Besuchs erhoben. Die Kontaktnachverfolgung kann vor Ort über die Luca-App oder über das Kontaktformular (Download im Vorfeld über die Website möglich) erfolgen.

Die Besuchszahl ist beschränkt.

KONTAKT

Botanischer Garten Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 6

76131 Karlsruhe

Telefon: +49(0)7 21.9 26 30 08

E-Mail: info@botanischer-garten-karlsruhe.de

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