AUS DEN TROPEN LATEINAMERIKAS
Beschrieben wurde die Panamahut-Palme erstmals am Ende des 18. Jahrhunderts. Ihre ursprüngliche Heimat, das nördliche Südamerika, gehörte zu dieser Zeit zum Spanischen Kolonialreich. So erscheint es naheliegend, dass die spanischen Entdecker die ungewöhnliche Pflanze auf den botanischen Namen „Carludovica palmata“ tauften ‒ zu Ehren ihres Königs Karl IV. und seiner Ehefrau Luisa. Die Stiele der stammlosen Pflanze wachsen direkt aus der Sprossachse empor und werden bis zu zwei Meter lang. An deren Ende sitzen die palmenartigen Blätter, die teilweise auch stark faltig sind. „Dieses Aussehen führte zum deutschen Begriff ‚Palme‘“, erklärt der Leiter des Botanischen Gartens Karlsruhe, Thomas Huber. Auch die Blüten kommen direkt aus dem Boden: Sie sitzen auf rund 50 cm langen Stielen. Aus botanischer Sicht gehört sie zu den sogenannten Scheibenblumengewächsen.
MODISCHER STROHHUT AUS HANDARBEIT
In seiner Heimat wird das Gewächs nicht nur wegen seiner optischen Reize geschätzt: Aus den getrockneten und aufbereiteten Blättern werden in sehr mühevoller Handarbeit die sehr teuren und wertvollen Panamahüte hergestellt. Die Blattfasern nennt man „Toquilla-Stroh“. Anders als der Name „Panamahut“ es vermuten lässt, stammt das exotische Produkt aus Ecuador. Ein Verbot machte es im 19. Jahrhundert notwendig, Waren aus Südamerika über Panama in die USA einzuführen. Dort erhielten sie in der zentralen Sammel- und Zollstelle einen entsprechenden Stempel: Man bezeichnete sie kurzerhand als „panama hat“. Der Begriff hat sich bis heute gehalten und der „Panamahut“ selbst ist nach wie vor in Mode. Anders als in seiner Heimat lässt sich der Panamahut nicht in einer kleinen Kiste verstauen, wie es dort üblich ist: Dazu braucht es das feuchttropische Klima Ecuadors.
PFLEGELEICHTER EXOT
Auch wenn der Name Panamahut-Palme irreführend ist, gefällt er dem Leiter des Botanischen Gartens Karlsruhe sehr gut: „Für mich persönlich ist es mit der schönste deutsche Name für die Bezeichnung einer Pflanze“, sagt Thomas Huber. Er und sein Team sorgen seit einigen Jahren dafür, dass der Garten anhand der historischen Pflanzeninventare wieder in seiner alten Pracht erstrahlen kann. Im Fall der Panamahut-Palme ist das kein Hexenwerk: „Die Kultur der Pflanze ist sehr unkompliziert. Sie gedeiht bei uns im Warmhaus, kann aber auch als Kübelpflanze von Mai bis Anfang Oktober auf der sonnigen Terrasse oder dem Balkon stehen“, verrät der Gartenexperte. Sobald die Temperaturen fallen, sollte man die tropische Pflanze aber in die Wohnung stellen. „Im Winter sollte sie nicht unter 12 Grad gehalten werden“, erklärt Thomas Huber.
THEMENJAHR „EXOTIK. FASZINATION UND FANTASIE“
Der Botanische Garten Karlsruhe ist eines von 15 Monumenten des Landes, in dem Gäste in diesem Jahr den Spuren fremder Kulturen und ferner Kontinente folgen können: Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ erkunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg die Wege von duftenden Gewürzen, kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk und außergewöhnlichen Pflanzen nach Europa. Die Sucht und Sehnsucht nach Exotik bereicherte die höfische Inszenierung um viele Glanzpunkte. Auch die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet: Die europäische Neugier und Besitzgier, der Wissens- und Expansionsdrang führten überall auf der Welt zu Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Natur.
SERVICE
ÖFFNUNGSZEITEN
Außenanlage des Botanischen Gartens
Täglich ab 6:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
(Sommer ca. 22:00 Uhr, Winter ca. 17:00 Uhr)
Schauhäuser des Botanischen Gartens Karlsruhe
Samstags, sonntags und an Feiertagen von 10:00 bis 17:45 Uhr
EINTRITT
Erwachsene 3,00 €
Ermäßigte 1,50 €
Familien 7,50 €
Ausstellung „Gartendokumentation“ im Torbogengebäude
Während der Winterpause des Lokals von November bis März muss die Dokumentation leider geschlossen bleiben.
HINWEISE FÜR DEN BESUCH DER SCHAUHÄUSER
Für den Besuch der Schauhäuser ist die Vorlage eines Impf-, Genesenen- oder Testnachweises erforderlich: Es muss eine Impfdokumentation (Impfpass oder Impfbescheinigung) über eine vollständige Impfung (vor mindestens 14 Tagen), eine Bescheinigung über eine mittels PCR-Test bestätigte Infektion (nicht älter als 6 Monate), ein negativer Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) einer offiziellen Teststelle (Testzentrum, Apotheke oder ähnliches) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden. Ausgenommen sind Kinder bis einschließlich fünf Jahre, Kinder mit sechs und sieben Jahren, die noch nicht eingeschult wurden, sowie Schülerinnen und Schüler, die als Nachweis den Schülerausweis vorzeigen können. Es gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Es wird um Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen gebeten. Es besteht eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort oder über die Luca-App erfolgen. Auf der Webseite kann ein Kontaktformular heruntergeladen und ausgefüllt abgegeben werden.
AUSSENANLAGE:
Es wird um Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen gebeten. Sollte dieser Mindestabstand nicht eingehalten werden können, besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
KONTAKT
Botanischer Garten Karlsruhe
Hans-Thoma-Straße 6
76131 Karlsruhe
Telefon: +49(0)7 21.9 26 30 08