Donnerstag, 28. September 2023

Botanischer Garten Karlsruhe | Allgemeines Kaffee für den badischen Hof – die Kaffeepflanze im Tropenhaus

Jedes Jahr am 1. Oktober wird der „Tag des Kaffees“ begangen. Der schwarze Muntermacher ist heute fast allgegenwärtig. Vor rund 300 Jahren war Kaffee ein Luxusgut, das sich nur der Adel leisten konnte. Die Spuren des exotischen Modegetränks sind in den Schlössern und Gärten des Landes zu finden. Im Botanischen Garten Karlsruhe wird die Tradition fortgeführt: 2019 fand am historischen Ort die erste Kaffeeernte seit Jahrhunderten statt.

Kaffee ist kaum wegzudenken

Es gibt ihn gekühlt mit Eiswürfeln, verfeinert mit Sirup, mit Milch oder einfach nur schwarz: Kaffee ist für viele Menschen ein fester Bestandteil im Tagesablauf. Das Getränk aus gerösteten Bohnen ist am frühen Morgen, beim Arbeiten oder auch bei einer gemütlichen Runde am Nachmittag kaum wegzudenken. Der Deutsche Kaffeeverband rief 2006 den „Tag des Kaffees“ ins Leben. Rund um den Aktionstag am 1. Oktober wird das belebende Getränk gefeiert, das im 17. Jahrhundert seinen Siegeszug in Europa begann. Am badischen Hof schätzte man den Kaffee – und pflanzte ihn im Botanischen Garten Karlsruhe selbst an.

 

Karlsruher Kaffee

In den Schlossgärten des Adels waren exotische Nutzpflanzen beliebt. Durch ihr ungewöhnliches Äußeres sahen sie nicht nur spannend aus und erfreuten mit ihrem Anblick, sondern lieferten auch begehrte Zutaten für die höfische Küche. So kultivierten die Hofgärtner im Botanischen Garten Karlsruhe nicht nur Nelkenpfeffer und einen Brotnussbaum, sondern auch einen Kaffeestrauch – das belegen historische Dokumente aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit der Instandsetzung des Botanischen Gartens und seiner Wiedereröffnung vor wenigen Jahren knüpften die Staatlichen Schlösser und Gärten an diese Tradition an belebten sie erfolgreich wieder. Denn im warmen und feuchten Tropenhaus gedeiht seit 2018 ein Kaffeestrauch. Er ist an seiner Frucht, den Kaffeekirschen, gut zu erkennen. Sie reifen von grün bis gelb und werden anschließend leuchtend rot. Die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens können den Karlsruher Kaffee zwar nicht probieren. Denn die Ausbeute einer einzelnen Pflanze ist relativ gering – die 260 Gramm Kaffeepulver der ersten Ernte 2019 reichten nur für wenige Tassen. Doch beim Besuch lässt sich der Kaffeestrauch zusammen mit weiteren exotischen Pflanzen kennenlernen.

 

Der Weg der Bohne

Kaffee ist in Europa nicht heimisch. Der Weg der Pflanze führte zunächst aus Äthiopien in den arabischen Raum. Im Jemen wurde sie wohl erstmals kultiviert. Das Heißgetränk Kaffee erfand man dort vermutlich im 15. Jahrhundert. Bald eroberte der Kaffee die großen Zentren wie Kairo, Damaskus und Konstantinopel. Der Weg nach West- und Mitteleuropa benötigte noch etwas Zeit. Im 17. Jahrhundert importierte man Kaffee aus Jemen nach Europa – jedoch in sehr kleinen Mengen von wenigen Pfund. Im Adel fand das Getränk Anklang. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts importierte die Niederlande Millionen Pfund aus ihren Kolonien. In den europäischen Metropolen entstanden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die ersten Kaffeehäuser. Dadurch verbreitete sich das Getränk bald im Bürgertum. Allmählich etablierte sich in der Ober- und Mittelschicht der Kaffeegenuss am Morgen oder die Kaffeepause am Nachmittag.

Service und Informationen

ÖFFNUNGSZEITEN

Außenanlage des Botanischen Gartens
Täglich ab 6.00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
(Sommer ca. 22.00 Uhr, Winter ca. 17.00 Uhr)

 

Schauhäuser des Botanischen Gartens Karlsruhe

Di – Fr 10.00 bis 16.45

Samstags, sonntags und an Feiertagen 10.00 bis 17.45 Uhr

 

PREISE

Außenanlage des Botanischen Gartens
freier Eintritt

 

Schauhäuser des Botanischen Gartens Karlsruhe

Erwachsene 3,00 €

Ermäßigte 1,50 €

Familien 7,50 €

 

KONTAKT

Botanischer Garten Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 6

76131 Karlsruhe

+49(0)7 21.9 26 30 08

info@botanischer-garten-karlsruhe.de

Download und Bilder

Gewächshaus im Botanischer Garten

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl

Technische Daten

JPG, 2600x1734 Pxl, 0.99 MB