Nur noch bis zum Jahresende: Der Botanische Garten schließt wegen Sanierung
Letzte Gelegenheit: Der Botanische Garten ist nur noch fünf Wochen geöffnet. Die historischen Glashäuser mit ihrer Vielfalt an überwiegend exotischen Pflanzen gehen zurück auf die Liebe der badischen Herrscherinnen und Herrscher zur Gartenkunst und Botanik. Derzeit werden die Schauhäuser saniert. Für den nächsten Bauabschnitt müssen sie geschlossen werden. Letzter Besuchstermin ist der 20. Dezember.
DIE SCHAUHÄUSER SCHLIESSEN ZUM JAHRESENDE
Geöffnet sind die historischen Schauhäuser des botanischen Gartens noch bis zum 20. Dezember 2015. Bis dahin besteht die letzte Gelegenheit, blühende Zitrusgewächse und andere jetzt im Winter in Blüte stehende Exoten zu erleben. Der gesamte botanische Garten wird in mehreren Bauabschnitten saniert, so dass es in immer wieder Teilschließungen geben muss. Zum Jahresende wird der nächste Bauabschnitt begonnen – und der betrifft die Schauhäuser, die während dieser Arbeiten geschlossen bleiben. Die Glashäuser des botanischen Gartens wurden seit ihrer Errichtung in der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut, die letzte Veränderung stammt aus den Jahren des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg. Mit den jetzigen Bauarbeiten soll der Garten wieder an seinen Ursprung unter dem badischen Baumeister Heinrich Hübsch und seinen Nachfolgern angenähert werden. Die Wiedereröffnung ist für 2017 geplant. Dann soll der botanische Garten wieder im alten Glanz erstrahlen.
ZITRUSGEWÄCHSE IN IHRER VOLLEN PRACHT
Aktuell leuchten die zahlreichen Zitrusgewächse in den Gewächshäusern: Der gesamte Bestand von 41 Kübelpflanzen ist derzeit im Kalthaus aufgestellt – Zitronen, Pomeranzen, Kumquats und viele weniger bekannte Spielarten stehen in der Blüte oder kurz davor. Charakteristisch für Zitruspflanzen ist, dass sie gleichzeitig blühen und Früchte tragen - ein einzigartiger Effekt. Die glänzend gelben und orangefarbenen Früchten, die duftenden weißen Blüte und die saftig immergrünen Blätter machen die Zitrusgewächse besonders attraktiv. In den insgesamt drei Schauhäusern werden außerdem farbenprächtige Orchideen, große Palmen und eindrucksvolle Kakteen präsentiert.
DIE GESCHICHTE DES GARTENS
Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm am Beginn des 18. Jahrhunderts ebenso wie Markgräfin Caroline Luise am Ende der Epoche – sie alle hatten eine Vorliebe für exotische Pflanzen und investierten viel Geld in die Erforschung und Sammlung unbekannter Pflanzen. Der Botanische Garten in der heutigen Form geht auf den badischen Baudirektor Heinrich Hübsch zurück, der die Glasarchitektur in den 1850er Jahren errichtete, im Wissen um die Gartenkultur seiner Zeit. Er bezog sich auf die damals wegweisenden Vorbilder in England. Seine ursprüngliche Pflanzenpräsentation und die Architektur der Gewächshäuser wurden bereits ein paar Jahre nach seinem Tod unter seinen Nachfolgern dem Zeitgeschmack angepasst. Erhalten hat sich aber die Grundidee seiner Architektur mit dem Torbau und den daran anschließenden Flügeln der Gewächshäuser.