Es kann Jahrzehnte dauern, bis eine Agave das einzige Mal in ihrem Leben blüht. In den Schaugewächshäusern im Botanischen Garten ist es immer mal wieder soweit und es zeigt sich eine Blüte der Agave parrasana.
Die Agave parrasana bereitet sich auf die Blüte vor.
Agaven sind Zimmer- und Kübelpflanzen mit Blättern in grüner oder bläulicher Farbe. Das Besondere: Die Pflanzen benötigen teilweise Jahre oder Jahrzehnte bis zu ihrer Blüte, deshalb werden sie manchmal auch als Jahrhundertpflanzen bezeichnet. Wenn eine Agave dann blüht, dann ist das Schauspiel über mehrere Wochen zu sehen. Nach der Blühzeit stirbt die Pflanze ab, denn Agaven stecken all ihre Energie in das Ausbilden der Blüte.
Seit vielen Jahren wachsen im Botanischen Garten verschiedene Agavenarten. Immer wieder hat eine der großen Pflanzen in den vergangenen Jahrzehnten geblüht. Dieses besondere und seltene Ereignis wurde schon im 18. Jahrhundert am Karlsruher Hof groß gefeiert: 1747 blühte beispielweise in den Lustgärten von Karlsruhe ein 26 Jahre altes Exemplar – als eine der ersten in Europa. Der Blütenstand der jetzt knospenden Art Agave parrasana kann bis zu vier Meter hoch werden.
Immer wieder blühen die Agaven im Botanischen Garten.
Agaven kommen ursprünglich vom amerikanischen Kontinent.
Ursprünglich stammen alle Agaven aus dem südlichen Nordamerika bis ins nördliche Südamerika. Im 16. Jahrhundert kam die Agave nach Europa und in die herrschaftlichen Gärten. In den barocken Anlagen wurde damals noch von der Aloe gesprochen. Aloen und Agaven haben nach der heutigen Systematik aber nichts miteinander zu tun. In ihren Herkunftsländern ist die Agave noch heute eine wichtige Nutzpflanze. Aus den verschiedenen Agavenarten werden Naturfasern und Agavendicksaft gewonnen. Eine besondere ökonomische Bedeutung hat außerdem die Agave tequilana, aus der Tequila hergestellt wird.
Die Blätter der Agave sind mit einer wachsartigen Schicht überzogen, die die Pflanze vor Wind und Trockenheit schützt und robust macht. Überwintern sollten die meisten Agaven aber frostfrei. Besonders der Blütenstand muss vor den kalten Temperaturen geschützt werden. Einige Arten halten aber auch Minusgrade aus und können ausgepflanzt im Freien überwintern.
Hier fühlen sich die Agaven das ganze Jahr über wohl.
