Botanischer Garten Karlsruhe, Hibiskus

Im September blühtDer Hibiskus,Sinnbild der Exotik

Man kennt ihn von Hawaiihemden und als Haarschmuck: Mit seinen sanften großen Blüten ist der Hibiskus ein Sinnbild für Exotik schlechthin ‒ passend zum diesjährigen Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten. Im September blüht er im Botanischen Garten.

Botanischer garten Karlsruhe, Hibiskusblüte

Ein winterhartes Gewächs mit faszinierend, exotischen Blüten: Der Hibiskus.

AUF ALTEN HANDELSWEGEN NACH EUROPA

Der botanische Name „Hibiscus rosa sinensis“ verweist auf seine ursprüngliche Heimat: Der Chinesische Roseneibisch stammt aus den tropischen und subtropischen Gebieten Indiens und Chinas. In seinen heimatlichen Gefilden ist der Strauch ein immergrünes und winterhartes Gewächs ‒ dort findet man ihn in Parks und Gärten. Wann genau die ersten Hibiskus-Pflanzen von Asien nach Europa gelangten, ist nicht bekannt, wohl aber, auf welcher Route: auf den alten Handelswegen der Seidenstraße.

Botanischer Garten Karlsruhe, Hibiskusstrauch

Der dekorative Strauch gehört zu den Malvengewächsen.

EXOTISCHE SCHÖNHEIT MIT TRADITION

Schon 1825 nennt der Karlsruher Gartenführer 33 verschiedene Hibiskusarten in den Beständen des Botanischen Gartens ‒ eine beeindruckende Zahl. Der dekorative Strauch gehört zu den Malvengewächsen. Im 19. Jahrhundert schätzte man die „zarte, zerbrechliche Schönheit“: Im Hibiskus verbanden sich die ästhetischen Vorlieben des viktorianischen Zeitalters mit der Faszination für alles Exotische.

Botanischer Garten Karlsruhe, Hibiskusblüte

Großen, leuchtend farbige Hibiskusblüten mit einem vielseitigen Farbensektrum.

ASIENS SCHÖNHEIT IN EINER BLÜTE

Die großen, leuchtend farbigen Blüten sind tatsächlich auch ein Symbol für exotische Gegenden: Die Hibiskusblüte gehört zum Nationalwappen solcher Länder wie Malaysia und Südkorea. Aber auch auf Hawaii ist der Hibiskus die offizielle Staatsblume. In Polynesien steht die Blüte für die Könige und symbolisiert Macht. In seinem Heimatland China versinnbildlicht der Hibiskus hingegen Ruhm, Reichtum und Pracht. In Japan bezeichnet man die Hibiskusblüte als „sanfte Blüte“.

VIELSEITIG VERWENDBAR

Weiß, Gelb, Apricot, Rosa, Violett oder Blau: So vielseitig das Farbenspektrum der Hibiskus-Züchtungen sind, so zahlreich sind die verschiedenen Arten, die es heutzutage gibt: Etwa 500 Arten sind bekannt. Einige Sorten sind essbar oder werden als Heilpflanzen genutzt. Die Blütenblätter enthalten viel Vitamin C – zu finden etwa im Hibiskustee, der aus den getrockneten Blütenkelchen und Blättern des Roseneibischs besteht.

Botanischer Garten Karlsruhe, Hibiskus

Der Hibiskus ist als Hochstamm im Blumenbeet zu finden.

DER HIBISKUS IM BOTANISCHEN GARTEN KARLSRUHE

Im Botanischen Garten Karlsruhe stehen die tropischen Hibisken als Großstrauch im Kübel oder als Hochstämme in den Blumenbeeten. Im Gegensatz zu den Hibiskusarten, die in hiesigen Gärten gedeihen und im Herbst das Laub abwerfen, sind die tropischen Exoten im Botanischen Garten anspruchsvoll und brauchen Wärme: Auch im Winter sollte die Temperatur an ihrem Standort nicht unter 12 Grad fallen.