Botanischer Garten Karlsruhe, blaue Tillandsie

Im Dezember blühtDie blaue Tillandsie

Mit ihren leuchtend pinkfarbenen Blütenscheiden und ihren blau-violetten Blütenblättern ist die „Tillandsia cyanea“ ein Blickfang im Tropenhaus. Dabei ist die blaue Tillandsie eine pflegeleichte Schönheit. Benannt wurde die südamerikanische Pflanze nach dem finnischen Botaniker Elias Tillandz.

Botanischer Garten Karlsruhe, blaue Tillandsie

Mit kleinen blauen Blüten versehen.

WÄCHST ZU LANDE UND IN DER LUFT

Die „Tillandsia cyanea“, die blaue Tillandsie, gehört, wie die Ananas, zur Familie der Bromeliengewächse. Sie wächst in der Erde und als „Epipyht“: Sie siedelt auf anderen Pflanzen, Stämmen, Ästen und Blättern. Sogar auf Steinen oder Dächern ist sie zu finden. Wasser und Nährstoffe nimmt sie aus der Luft auf. Im Volksmund bezeichnet man sie auch als „Luftpflanze“. In den Regenwäldern Ecuadors und Perus ist sie heimisch. Dort herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie siedelt vor allem auf Bäumen.

Botanischer Garten Karlsruhe. Tropenhaus - Blick durch das grüne Dickicht

Die blaue Tillandsie sticht im Tropenhaus zwischen dem dichten Grün heraus.

ZWISCHEN WÜSTE UND REGENWALD

Botanisch gesehen zählt die blaue Tillandsie zu den „Grünen Tillandsien“; „Graue Tillandsien“ wachsen in Wüstenregionen wie der Atacama-Wüste, die sich vom Süden Perus zum Norden Chiles erstreckt. Wie viele Bromelienarten bildet die blaue Tillandsie aus ihren Blättern einen Trichter aus, aus deren Mitte eine etwa 10 bis 18 Zentimeter lange pinkfarbene Blütenscheide erscheint. Aus dieser entwickeln sich über Monate einzelne blau-violette Blüten, die von weitem ins Auge fallen.

Botanischer Garten Karlsruhe, blaue Tillandsie

Die Pflege ist einfacher, als man denkt.

SO ALT WIE DINOSAURIER

Wann die Tillandsie entdeckt wurde, ist nicht bekannt. Benannt wurde sie im 18. Jahrhundert nach dem finnischen Botaniker Elias Tillandz. Fossile Befunde belegen, dass es Tillandsien bereits in der Kreidezeit gegeben haben muss, vor etwa 65 Millionen Jahren. Damit zählen sie zu den ältesten Pflanzenarten der Welt. Für indigene Völker wie die Inka, Azteken oder Maya hatte die „Tillandsia cyanea“ einen praktischen Nutzen: Die Blätter verwendeten sie als Schutz vor bösen Geistern, als Fasern zum Nähen und als Nahrungsmittel.

PFLEGELEICHTE ZIMMERPFLANZE

In der Pflege ist die Tillandsie eher anspruchslos. Sie benötigt einen hellen und warmen Standort. Das Wichtigste ist eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit: Tägliches Besprühen mit einem Wasserzerstäuber ist ihr lieber als Gießen. Wächst die Pflanze in Erdkultur, muss sie vorsichtig gegossen werden. Weil sie eine ungiftige Pflanze ist, eignet sich die blaue Tillandsie als Zimmerpflanze im privaten Bereich und auch sehr gut für Terrarien. Ansonsten ist der Exot pflegeleicht.

Botanischer Garten Karlsruhe, blaue Tillandsie

Die farbintensive Pflanze ist ein echter Eyecatcher, der ein Hauch von Exotik in heimische Wohnräume bringt.