Botanischer Garten Karlsruhe, Bananenblüte

Im Juni blühendie Bananen

Eindrucksvolle Pflanzen mit großen Blättern, mehrere Meter hoch: Die Bananen im Tropenhaus des Botanischen Gartens Karlsruhe tragen im Juni Früchte. Ein Gartenführer aus dem Jahr 1825 verrät: Bananenpflanzen gibt es hier seit dem frühen 19. Jahrhundert.

Botanischer Garten Karlsruhe, Banane

Ein prächtiger Fruchtstand.

Paradiesfeigen

„Paradiesfeigen“ hießen die Bananen früher – also zu der Zeit, als der Botanische Garten entstand. Der alte Name drückt vielleicht das Staunen der Zeitgenossen aus: So süße, nahrhafte Früchte und so reiche Fruchtbarkeit kannte man auf der Nordhalbkugel der Erde nicht. Man zog die bewunderten Pflanzen deshalb schon früh in den herrschaftlichen Gewächshäusern. Eine der heute wieder in den Glashäusern angebauten Bananenarten wird bereits im Karlsruher Gartenführer von 1825 genannt!

Botanischer Garten Karlsruhe, Banane

Pflanzen von beeindruckender Größe.

Wildsorte als Grundlage für die Südfrucht

Im Botanischen Garten tragen aktuell zwei Bananenarten Früchte. Die Pflanze mit dem reichen Fruchtstand trägt den botanischen Namen Musa acuminata. Es handelt sich um eine Wildform aus Asien. Sie wächst vor allem in Indien, Myanmar, Vietnam und klimatisch vergleichbaren Bereichen. Sie bildet eine wichtige Grundlage für Kreuzungen: Das Erbgut der Musa acuminata ist in fast allen Bananen, die als Obst gehandelt werden, enthalten. Die Früchte werden beim Reifen gelb und schmecken süßlich. Der Gemack ist jedoch trotz der Ähnlichkeit in Größe, Form und Farbe zu den im Handel käuflichen Bananen ein ganz anderer.

Rosenbanane aus dem Garten von 1825

Die rosafarbene Bananenblüte stammt von einer Art mit dem wissenschaftlichen Namen „Musa balbisana var. balbisana“. Früher nannte man sie „Musa rosacea“ (also etwa: Rosenbanane). Unter diesem Namen ist sie auch bereits im Führer des Botanischen Gartens von 1825 erwähnt. Daher hatte die Anzucht dieser Bananenart 2018 bei der Bepflanzung der Schauhäuser hohe Priorität. Ein Vorteil dieser Art ist auch, dass sie, obwohl sie wärmeliebend ist, mit kühleren Temperaturen besser klarkommt als andere Arten. Ursprünglich stammt sie aus Südostasien und wird nur zwischen 2 und 3 Meter hoch. Sie wird vor allem wegen der dekorativen Blüte mit ihrer auffallenden Farbe kultiviert. Aufgrund der vielen Samen sind die Früchte kaum genießbar.

Botanischer Garten Karlsruhe, Banane
Botanischer Garten Karlsruhe, Banane
Botanischer Garten Karlsruhe, Banane

Ursprünglich kommt die exotisch anmutende Bananenpflanze aus dem subtropischen Asien und Pazifikraum.

Bananen bilden eigene Gattung

Bananen bilden eine eigene Gattung in der Familie der Bananengewächse (Musaceae) innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen. Etwa 70 Arten gehören dazu und sie stammen fast alle aus dem tropischen bis subtropischen Asien und Pazifikraum. Einige Arten tragen essbare Früchte, allerdings sind viele der Wildformen voller Samen und haben nur wenig Fruchtfleisch. Dass die Banane heute ein wichtiges landwirtschaftliches Produkt ist, verdankt man Züchtungen und Hybridformen. Besonders die sogenannte Dessertbanane (Musa × paradisiaca) und ihre Züchtungen bietet Früchte mit viel Fruchtfleisch und wird in vielen Zuchtformen angebaut.

Botanischer Garten Karlsruhe, Banane

Allein die Bananenblüte ist fensterbankgroß.

Für die Fensterbank nicht geeignet

Die prachtvollen Pflanzen, die jetzt im Botanischen Garten Blüten und Früchte tragen, eignen sich für die heimische Zucht nur, wenn man über ziemlich große Räume verfügt. Sie werden durchweg mehrere Meter hoch und die Temperatur sollte nie unter 18 -20 Grad fallen. Wenn die Bananenpflanze dazu noch gut gedüngt wird, kommt sie im jährlichen Rhythmus zum Blühen und Fruchten. Übrigens verhalten sich alle Bananen bei ihrem Wachstum gleich: Nach der Blüte bzw. nach dem Fruchten geht die Pflanze ein. Parallel haben sich aber schon Ausläufer gebildet, aus denen neue Pflanzen entstehen.