Botanischer Garten Karlsruhe, Magnolienblüte

Ab Ende März blühtDie Magnolie

Mit ihren imposanten, tulpenförmigen weiß-rosa Blüten sind Magnolien ab Ende März ein Hingucker im Botanischen Garten Karlsruhe.

Strahlender Frühlingsbote - die Magnolie.

IM 19. JAHRHUNDERT GELISTET

Ab Ende März/Anfang April beginnt im Botanischen Garten Karlsruhe die Zeit der Magnolienblüte: Über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen blühen dann verschiedene Arten. Die bekannteste Magnoliensorte dürfte die Tulpenmagnolie sein: Sie entstand 1820 als Kreuzung zweier Arten. Im Gartenführer des Botanischen Garten Karlsruhe von 1825 sind ihre „Eltern“ gelistet: die Yulan-Magnolie mit botanischem Namen „Magnolia denudata“ und die Purpur-Magnolie, botanisch „Magnolia liliflora“ genannt.

Botanischer Garten Karlsruhe, Magnolienblüte

Eindrucksvolle Blüte.

URALTES BLÜTENGEHÖLZ

Ursprünglich stammen Magnolien aus Ostasien und Amerika – dort wachsen die Bäume als Wald. Die eindrucksvollen Blüten haben einen einfachen Aufbau. Botaniker nehmen an, dass Magnolien zu den ältesten Blütenpflanzen der Welt gehören: Sie wuchsen bereits vor 100 Millionen Jahren, in der Kreidezeit. Heute gibt über 200 Arten, viele Kreuzungen oder „Hybriden“. Ihren botanischen Namen verdanken die Blütengehölze Pierre Magnol, einem französischen Arzt und Botaniker des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.

Kloster Maulbronn, Magnolie im Kreuzgarten

Blütenknospen als Delikatesse.

ARNZEIMITTEL UND DELIKATESSE

Einige Arten nutzt man als Arzneimittel: In Nordamerika wird die bittere Rinde der „Magnolia grandiflora“ bei Wechselfieber verwendet. In der Traditionellen chinesischen Medizin setzt man die getrocknete Rinde der Magnolia officinalis ein. Auch die Blütenknospen der „Magnolia cylindrica“ werden medizinisch genutzt sowie gegessen ‒ in Öl ausgebacken gelten sie in China als Delikatesse. Das Sammeln der Knospen und die Durchforstung der Wälder gefährden diese und weitere Arten stark.

Botanischer Garten Karlsruhe, Magnolienblüte

Die Tulpenmagnolie als Solitärbaum.

VERSCHIEDENE WUCHSFORMEN

Magnolien pflanzt man am besten im Frühjahr. Bei der Wahl einer Magnolienart sollte man die unterschiedlichen Wuchseigenschaften berücksichtigen. Die Tulpenmagnolie ist ein guter Solitärbaum. Je älter ein Baum wird, desto ausladender wird seine Krone. Für kleinere Privatgärten eignen sich eher kleinwüchsige Magnolien, wie die Sternmagnolie: Sie wird rund drei Meter hoch. In einem großen Pflanzkübel mit ausreichend Bewässerung ist sie auch für einen Dachbalkon geeignet.

FROSTEMPFINDLICHER EXOT

Magnolien benötigen einen guten Gartenboden. Ideal sind wegen der frühen Blüte ein sonniger, nicht zu heißer und geschützter Standort: Tulpenmagnolien sind absolut frostempfindlich. Bei Nachtfrost werden die Blüten braun und fallen ab. Die Blütezeit lässt sich mit einem Trick verzögern: Dazu bedeckt man im Winter den Wurzelbereich dick mit Mulch und wartet bis es wärmer wird. Magnolien sollte man nicht schneiden: Sie bilden sonst „Wasserschoße“ und verlieren ihre natürliche Wuchsform.

Kloster Lorch, Magnolie vor der Klosterkirche
Kloster Maulbronn, Magnolie im Kreuzgarten

Auch auf dem Gelände von Kloster Lorch und Kloster Maulbronn wachsen Magnolien.